Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Montag, 21. Dezember 2009

... und noch 10!

Heute trainierten wir zum letzten mal in diesem Jahr gemeinsam, d.h., abgesehen von mir, denn ich hab wegen einer Erkältung mein gi in der Tasche gelassen und dafür meine Digitalkamera bis ans Ende ihres Akkus strapaziert.

In Anbetracht der Tatsache, dass nun mehr als zwei Wochen "trainingsfreie Zeit" vor uns liegen, ließ es sich Jens nicht nehmen und forderte heute alles von seinen Schülern. Konkret hieß das vor allem viele Wiederholungen, Schweisbäche und von Anstrengung und Schmerz gezeichnete Gesichter. Wieviele tsuki, geri und uke unserere Jungs und Mädels heute ausgeführt haben kann wahrscheinlich keiner sagen; mit Sicherheit liegt die Zahl der Wiederholungen aber im vierstelligen Bereich!


Wie immer begann das Training mit choku zuki in shizentai und kiba dachi, gefolgt von nihon ren zuki und sanbon ren zuki sowie gyaku zuki aus zenkutsu dachi. Schon danach waren alle in Betriebstemperatur... doch das war erst der Anfang.


Als nächstes folgten zahllose zuki und andere Techniken in zenkutsu dachi, das Dôjô hoch, runter, hoch und wieder runter, dennoch ging niemanden die Puste aus und alle schlugen sich durch... im wahrsten Sinne des Wortes.


Jens gab immer wieder kurze Pausen zum Durchatmen und Kräfte sammeln. Trotz all der Anstrengung war der große Kampfgeist nicht nur spürbar, man konnte sich geradezu mit seinen eigenen Augen davon überzeugen: Danilo beispielsweise widmete sich in einer Pause unserem "Baby" (dem makiwara ;-))


kizami zuki + gyaku zuki durfte natürlich auch nicht fehlen und so konnten sich alle nach den langen Schritten zuvor nun wieder etwas "entspannen" und sich zur Abwechslung suri ashi widmen.


Im zweiten längeren Abschnitt des Trainings stand gohon kumite auf dem Programm. Beide Seiten, beide Partner und dann Partnerwechsel. Auch diesmal hatten alle ordentlich zu tun, schwitzen und kämpften sich die Bahnen hin und her.


Ganz im Sinne der klassischen Dreiteilung des Karate-Trainings (kihon, kumite und kata) schloss sich die Übung der fünf Heian Kata an. Im Gegensatz zur heutigen Trainingseinheit waren unsere Kämpfer mit ihrer Kraft noch nicht am Ende und so ließ Jens nochmal choku zuki schlagen. Alle hielten bis zum letzten Fausstoß durch, egal ob Anfänger oder vorbelastet durch Verletzungen. Alle haben super trainiert... wirklich Respekt!


Im neuen Jahr beginnt das Training am Montag, dem 4. Januar wie immer in der Halle der Geschwister Scholl Schule. Ich wünsche allen Mitglieder und Mitkämpfern unseres Dôjôs ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Und hier noch ein Rat von Dr. Faust: Wer im neuen Jahr wieder durchs Dôjô stürmen und nicht nur rollen will sollte über die Feiertage immer mal wieder ein paar zuki und mindestens genauso viele geri machen ;-)

Oss!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Naka Sensei in Berlin& Fujinaga-gasshuku 2010

Gerade habe ich von Thomas Frommer (nochmal Danke!) die Information erhalten, dass einige im Netz zu findende Infos zum Seminar mit Ochi Sensei und Naka Sensei nächstes Jahr in Berlin fehlerhaft sind. Darum hier nochmal die wichtigsten Eckdaten für uns:

Naka Sensei mit Tekki Shodan


Wann:
19.-21. März 2010
Wo: Sportkomplex P-H-S des BTSC-Berlin

Freitag, 19. März:

18 Uhr: Einlass und Registrierung
19 Uhr: Eröffnungszeremonie
19-21 Uhr: Training für alle Kyû- und Dangrade

Samstag, 20. März:

9 Uhr: Einlass und Registrierung
10-11.30 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
11.30- 13 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

Mittagspause

15-16.30 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
16.30-18 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

Sonntag, 21. März 10 Uhr: Einlass
11-12 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
12-13.30 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

In diesem Zusammenhang will ich auch nochmal auf den Gästebucheintrag Nr. 17 von Frommer Sensei auf unserer Homepage hinweisen. Sein Angebot steht nach wie vor!

Fujinaga-gasshuku 2010!? :-)

Dann möchte ich im Hinblick auf unser geplantes gasshuku mit dem Fujinaga Berlin e.V. nächstes Jahr auch gleich nochmal darum bitten, dass alle die daran teilnehmen wollen möglichst schnell abklären, ob sie an den April-Wochenenden der 14. bzw. 15 Kalenderwoche (10./11.April bzw. 17./18.April) Zeit haben und mir (oder besser Ralf Schoch) bescheid geben, damit Thomas Frommer sich um die Location kümmern kann.

Danke&Oss

letztes Mittwochstraining für dieses Jahr

Zum gestrigen gemeinsamen Training der Anfänger und Fortgeschrittenen fanden sich insgesamt 23 Karateka unseres Vereins ein und übten sich nach einer ausgiebigen Erwärmungsphase gemeinsam in kihon und kata. Für alle die nur Mittwochs zum Training kommen können hieß es ein letztes mal in diesem Jahr schwitzen, die Zähne zusammenbeißen und durchhalten... zwei Stunden lang.


Im kihon-Training widmeten wir uns den grundlegenden Stoß-, Block- und Tritttechniken, stärkten unsere Beinmuskulatur mit zenkutsu dachi, kokutsu dachi und kiba dachi sowie anderen spezifischen Übungen. Im anschließenden kata-Training standen für die Fortgeschrittenen Heian 1-5 und für die Anfänger die Heian Shodan auf dem Programm.


Während des gesamten Trainings bot sich den Anfängern immer wieder die Gelegenheit bei den Fortgeschrittenen "abzugucken" und so bekamen sie eine Vorstellung von dem, was sie auf ihrem Weg noch alles erwartet. Gerade beim Kata-Training, bei dem die Anfänger und Fortgeschrittenen jeweils in Gruppen abwechseln übten, konnten die Anfänger aus den Darbietungen der Fortgeschrittenen viel über Rhytmus und Dynamik lernen.


Nach dem Training haben wir dann noch ein Gruppenfoto geschossen, auf dem fast alle Teilnehmer zu sehen sind. Hoffen wir mal, dass viele von ihnen auch nächstes Jahr wieder den Weg in unser Dôjô finden ;-)

Oss

Montag, 14. Dezember 2009

Alles was zählt

Heute fand nach dem Anfängertraining wie bereits angekündigt die diesjährige Mitgliederversammlung statt, zu der sich immerhin 12 Mitglieder unseres Dôjôs zusammen fanden. Nachdem alle Punkte der Versammlung besprochen waren übten wir in der verbleibenden Zeit die fünf Heian Kata, Tekki Shodan, Bassai Dai und Jiin. Jens nutzte diese Gelegenheit und wies uns wieder auf die Besonderheiten der einzelnen Kata und wichtiger Sequenzen hin. Ohne das Verständnis der Bedeutung dieser Bewegungen hat das Training der Kata eben nur wenig Sinn.


Besonders eine Erkenntnis sollte aber heute allen Anwesenden im Gedächtnis bleiben: Für uns zählt alleine das gemeinsame Training in unserem Dôjô und der Lehre von Fujinaga Sensei und der JKA treu zu bleiben, damit wir dem Weg des Karate Dô unbeirrt folgen und unseren hohen Anspruch - nämlich Qualität (des Trainings) statt Quantität (der Mitglieder) - auch weiterhin gerecht bleiben können.


Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass wir uns dank unseres Sensei und unserer langjährigen und erfahrenen Mitglieder diesbezüglich keine Sorgen machen müssen :-)

Oss

Sonntag, 13. Dezember 2009

Gemeinsames Training am Mittwoch

Leider habe ich es nicht früher geschafft hier darauf hinzuweisen, dass wir am Mittwoch dem 16. Dezember von 18 bis 20 Uhr ein gemeinsames Training (also Anfänger und Fortgeschrittene) durchführen. Nach dem Training soll dann noch ein Gruppenfoto gemacht werden.


Wegen beidem, dem Training und dem Foto hoffe ich, dass möglichst viele von uns am Mittwoch den Weg ins Dôjô finden.

Besten Dank& Oss

Lernen durch Schmerzen - Teil 2

Das Training am Freitag war einerseits die Vorbereitung auf das, was uns in der nächsten Zeit im Dôjô erwartet und andererseits eine Fortsetzung des Trainings von Montag.

Mit verschiedenen Übungen zu mae geri zeigte uns Jens beispielsweise wie wichtig es (gerade bei sehr kurzer Distanz zum Gegner) ist, den Oberschenkel/das Knie hoch zu ziehen, damit man sowohl chûdan als auch jôdan das Ziel richtig und hart treffen kann. Eine Übung zielte direkt auf die Kräftigung unserer Beinmuskulatur ab und bei einer weiteren Übung konnten wir sehr intensiv erfahren, um wieviel schärfer man mae geri (aus kiba dachi zur Seite) ausführen kann, wenn man den Fuß des Standbeins erst "mit dem Tritt" drehen lässt, statt ihn zur Entlastung des Standbeins schon schon vorher in die Trittrichtung zu einzudrehen.

Krafttraining mit tetsugeta

Krafttraining mit tetsu getaIm anschließenden kihon ippon kumite versuchten wir nun, unsere mae geri mit Partner weiter zu verbessern. Während es Roald, Danilo, Thomas uns Tobias es konzentriert, kämpferisch aber besonnen angingen ließen, schwollen Ralf und mir schon nach den ersten Wiederholungen die Unterarme und Schienbeine an... wahrscheinlich war unser Kampfgeist zu stark für unsere Körper... zumindest ist das meine Interpretation :-)

Enoeda Sensei und Shirai Sensei im jiyû kumite mit gedan barai und mae geri

Danach übten wir jûji uke sowohl gegen mae geri als auch gegen jôdan zuki. Erst brauchten wir insbesondere bei mae geri eine Weile, um den richtigen Moment und die richtige Distanz zu ermitteln, damit wir diesen effektiv mit jûji uke abwehren konnten. Als wir das geschafft hatten ging es darum, dass Bein bzw. den Arm des Partners nicht einfach nur vom Block abprallen zu lassen, sondern flüssig in Hebel- oder Würfe überzugehen, wie es etwa in Heian Godan oder Jion angedacht ist.

Den Abschluss bildete wie immer am Freitag eine Session Liegestütze, neuerdings mal nicht nur auf den Fäusten, sondern auch gerne auf den Fingerspitzen, damit wir irgendwann mal solche dicken Unterarme/ Keulen bekommen wir Fujinaga Sensei oder Jens :-)

Oss

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Fegen bis die Fetzen fliegen

Gerade habe ich bei Youtube wieder ein sehr schönes Video gefunden. Von den gegenwärtigen JKA Instruktoren ist ja besonders Ogata Sensei für seine ashi barai bekannt. Hier im Video sind Furukawa Sensei (links) und Imamura Sensei (rechts) auf einer der früheren All Japan Karate Championships zu sehen. Letzterer führt wie ich finde sehr schön den ashi barai gegen das vordere Bein von Furukawa Sensei aus, sodass dieser nicht nur strauchelt sondern im wahrsten Sinne des Wortes von den Füssen geholt wird.



Ich mag ashi barai auch sehr gerne, obwohl diese Technik nicht gerade einfach - etwa gegen einen heranstürmenden Gegner - auszuführen ist. Heute bewegen sich viele Karateka im kumite sehr dynamisch, allerdings nicht nur vor und zurück oder zur Seite, sondern oft auch auf und ab. Mit anderen Worten: Sie springen auf der Kampffläche herum. In diesem Fall läd ein Gegner, der statt sich clever mit beiden oder mindestens einem Bein auf dem Boden zu bewegen lieber über die Kampffläche "hüpft" ja regelrecht dazu ein, ihn mit ashi barai auf den Boden zu schicken. Auf jeden Fall ist dieses Paradebeispiel für einen gelungenen Fußfeger sehr schön anzusehen.

Oss

Dienstag, 8. Dezember 2009

Lernen durch Schmerzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu überprüfen, ob man eine Technik richtig ausführen und effektiv einsetzen kann. Viele denken jetzt wahrscheinlich an ihre kumite-Erfahrungen, ihr tägliches makiwara-Training oder den letzten Besuch in einer Rockerkneipe und stimmen mir zu. Doch mal abgesehen vom makiwara hat man im kumite oder im Ernstfall meist nicht die Zeit oder vielmehr die Gelegenheit, sich auf die korrekte Ausführung seiner Technik zu konzentrieren, da dann weniger der Weg (des Fußes oder der Faust zum Ziel) als vielmehr das Ziel (den Gegner von den Füßen zu holen) im Vordergrund steht. Natürlich wissen wir, dass erst die richtige Ausführung der Technik selbige stark macht und wir uns nur durch die vielen vielen Wiederholungen im Dôjô dieser richtigen Ausführung annähern können.

Nach einer Reihe von zuki-Übungen mit Fokus auf den Einsatz (die Beugung und Streckung) des hinteren Beines und die Verlagerung des Gewichtes übten wir mae geri erst ohne und dann mit Partner. Fehler die man in der Grundübung macht (z.B. das Knie nicht hoch genug heben, die Hüfte zu früh öffnen + Drehung des Standbeines nach außen usw.) zeigen sich bei der Übung mit dem Partner dann noch viel deutlicher. Indem uns Jens mit mae geri den durch die kamae des Partners gut geschützten Bereich seitlich am Oberkörper (kurze Rippe!?) angreifen ließ, bekam jeder sofort mit, wo die Schwachpunkte bei seiner Technik liegen. Ich bin beispielsweise nicht nur mit den Zehen an Rainers Knie hängen geblieben (Ergo: Knie höher anziehen!), sondern habe mir auch ab und an den Fußspann an seinem Ellbogen demoliert oder nur seinen Arm getroffen. Ich weiss zwar nicht wie es den anderen ging, aber für mich war das Ernüchterung pur! Andererseits habe ich jetzt wieder eine neue "Baustelle", an der ich die nächsten 10 Jahre arbeiten kann =)


Ogura Sensei mit Jiin

Zur Ergänzung und Komplettierung unserer intensiven Beschäftigung mit Jion und Jitte in den letzten Monaten, übten wir gestern die Kata Jiin. Da dieser Kata heute kaum noch Beachtung geschenkt wird und sie auch nicht mehr zu den 15 Pflichtkata der JKA gehört, übten viele wenn nicht sogar alle von uns die Kata zum ersten mal. Die ausführlichen Erklärungen von Jens ließen uns aber schnell die Bedeutung der einzelnen Bewegungen begreifen und wir erkannten, dass Jiin durchaus interessante Anwendungsmöglichkeiten für den Kampf beinhaltet.

die letzten 14 von ??? Schlägen

Nach dem Training ließen es sich die Härtesten von uns (Roald und Johannes) nicht nehmen und "weihten" mit chûdan shutô uchi, den wir zuvor in der Kata Jiin geübt hatten, das neue Reisstroh-Polster an unserem makiwara mal so richtig ein.

Kommenden Montag findet nach dem Training ab 19 Uhr eine Mitgliedervollversammlung in der Halle der Geschwister Scholl Schule statt. Die Eltern der Kinder und Jugendlichen in unserem Verein sind ebenfalls recht herzlich eingeladen der Versammlung beizuwohnen.

Zuvor heisst es aber: Blessuren verarzten, die Erkenntnisse vom gestrigen Training verinnerlichen und Mittwoch Abend im Dôjô wieder gemeinsam einen weiteren Schritt auf unserem Weg zu beschreiten ;-)

Oss

Samstag, 5. Dezember 2009

Vorfreude, schönste Freude =)

Gerade habe ich von einem Freund (danke Mirko!) erfahren, dass in der neuen Ausgabe des DJKB Magazins zu lesen ist, dass wir auch im nächsten Jahr hohen Besuch bei Lehrgängen in Deutschland erwarten können.

So können wir uns beim Kata Spezial 2010 vom 13.-16. Mai in Karlsruhe-Neureut neben Ochi Sensei und einer Reihe von DJKB-Instruktoren vor allem auf Ogura Yasunori Sensei (JKA Sôhonbu Dôjô/ Tôkyô) als Trainer freuen.

Ogura Sensei

Auch die Teilnahme von Naka Tatsuya Sensei (JKA Sôhonbu Dôjô/ Tôkyô) am Lehrgang vom 19.-21. März in Berlin wurde nochmals bestätigt, weshalb wir nun davon ausgehen können, dass er tatsächlich auch anwesend sein wird.

Naka Sensei

Ich bin mal gespannt darauf, welche japanischen Meister wir zum gasshuku 2010 in Tamm erwarten können. Auf jeden Fall scheint das nächste Jahr sehr vielversprechend zu werden!

Oss

Eintausend und mehr

Das ist zumindest die zahlenmäßige Bilanz der gestrigen Trainingseinheit, in der uns sanbon zuki und kizami zuki 90 min. körperlich und geistig forderten! Im Mittelpunkt des ersten und längeren Teil des Trainings übten wir uns in sanbon zuki. Roald baute Schritt für Schritt aus sechs Sequenzen mit jeweils drei Fauststößen eine 18 zuki lange Kombination zusammen, die ich hier nun kurz beschreiben möchte:

Ausgangsstellung war chûdan zuki-Position (linke Hand vor). Zuerst sanbon zuki aus heikô dachi, wobei wir mit dem dritten Schlag einen kleinen Seitwärtsschritt ausführten (die Schrittrichtung richtete sich immer nach dem letzten Fausstoß, d.h., führt man den letzten der drei zuki mit rechts aus, dann geht der Schritt nach rechts und umgekehrt). Diese Bewegung führten wir zweimal, also erst nach rechts und dann nach links aus, wobei wir immer nach vorne schlagen.
Als nächstes schlugen wir die ersten zwei zuki auf der Stelle und gingen mit dem dritten zuki (rechts) nach vorne in zenkutsu dachi (gleichseitig, also rechts). Mit dem Zurückziehen des vorderen Beines folgt der nächste zuki (links), gefolgt von einem zuki (rechts) in der nun wieder eingenommenen heikô dachi und den letzten der drei zuki wieder im vorwärtsgehen (links).
Die letzten zwei der sechs Sequenzen ähneln den beiden vorherigen, allerdings setzten wir jetzt nach hinten in zenkutsu dachi ab. Gleichzeitig mit dem Zurückziehen des vorderen (linken) Beines führen wir zuki (rechts) aus (und stehen dann wieder in heikô dachi), der zweite zuki (links) folgt im Stand und der dritte zuki (rechts) wird gleichzeitig mit dem Absetzen des rechten Beines nach hinten in zenkutsu dachi ausgeführt. Dieses Bein setzten wir nun ein letztes mal nach vorne in heikô dachi und führten dabei zuki (links) aus, im Stand folgte nochmals ein zuki (rechts) und den 18. und damit letzten zuki (links) der Kombination schossen wir gleichzeitig mit dem Zurücksetzen des linken Beines in zenkutsu dachi ab. Wichtig ist, dass alle zuki trotz schneller Abfolge lang und stark ausgeführt werden. Diese Übung haben wir dann immer und immer wieder geübt, bis wir die gesamte Kombination nahezu unbewusst und ohne zu überlegen ausführen konnten. Ich kann sie auf jeden Fall nur empfehlen!

Den zweiten Teil des Trainings begannen wir mit kizami zuki, den wir aus zenkutsu dachi mit suri ashi ausführten. Als nächstes übten wir das Vorwärtsgehen mit suri ashi (ohne Armtechnik) bahnenweise und natürlich beidseitig durch die Halle. Im Anschluss daran verbandten wir den Fauststoß und Fußbewegung und stürmten damit (ebenfalls bahnenweise) durchs Dôjô. Zum Abschluß übten wir kizami zuki a lá Ogata Sensei... mehr muss ich dazu wohl nicht sagen =)


So wie es sich gehört, endete das Training mit Liegestützen. Danach trafen wir uns nach langer Zeit im Beyerhaus mit Ralf Schoch, unserem Vereins-Chef, der hoffentlich bald wieder regelmäßig am Training teilnehmen kann.

Oss

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Durchschlagender Erfolg

Am Montag konnten wir nun endlich in unserer modernisierten Halle wieder das Training aufnehmen. Wir übten uns zunächst wieder ausgiebig im kihon, eben ganz nach JKA-Manier. Die Übung verschiedener renzoku waza erkannten viele von den Fortgeschrittenen gleich als Vorbereitung auf die Kata Jitte, die wir dann am Ende des Trainings mehrfach wiederholten und weiter festigten. Jens erklärte uns abermals, welche Interpretationsmöglichkeiten die Kata zulässt und wie einzelne Passagen zu verstehen sind.

Im Mittelpunkt des gestrigen Trainings standen wieder verschiedene Variationen von uraken uchi und tettsui uchi. Jens erläuterte uns anhand dieser Techniken aufs Neue den Unterschied zwischen dem federnden Schlagen auf harte Trefferflächen (etwa dem Kinn oder dem Kopf allgemein) und dem durchdringenden Schlagen auf weiche Trefferflächen (Oberkörper). Außerdem erklärte er uns, wie wir durch den korrekten Hüfteinsatz, die Drehung des Handgelenks und der Auswahl der richtigen "Waffen" bzw. der Punkte, mit denen man auf das Ziel schlägt, die Technik effektiver machen kann. Im Anschluß übten wir uns im gohon- und sanbon kumite sowie in den Kata Heian Shodan, Heian Nidan, Heian Sandan und Heian Yondan.

Ansatzlos zu schlagen ist eine der Voraussetzungen, um erfolgreich kämpfen zu können. Während sich beispielsweise mae geri + oi zuki aus jiyû kamae relativ leicht und ohne Ausholbewegung ausführen lässt, stellt sich das bei mae geri + gyaku zuki ebenfalls aus jiyû kamae ganz anders dar. Mit der richtigen Haltung der Arme kann man dieses Problem jedoch relativ einfach lösen und erreicht einen fließenden Übergang zwischen den beiden Techniken, ohne dem Gegner vorher die eigene Absicht zu verraten bzw. unnütze Bewegungen auszuführen.


Heian Sandan ausgeführt von Osaka Sensei

Das die Heian Kata wichtig zur Ausbildung der unserem Stil zugrundeliegenden Bewegungen, Techniken und Kampfprinzipien ist, wird bei uns bereits den Anfängern vermittelt. Auch im Training der Fortgeschrittenen wenden wir viel Zeit auf, um uns in diesen fünf Kata immer weiter zu verbessern sowie die dahinterstehenden Prinzipien zu erkennen und zu verinnerlichen. Beim Training der höheren Kata zahlen sich diese Erkenntnisse dann erneut aus. Nachdem wir uns seit einigen Monaten intensiver in den "zusammengehörigen" Kata Heian Sandan und Jion übten, widmen wir uns ab nächste Woche nun verstärkt Heian Godan und Empi. Diese "Kata-Paare" zu trainieren macht aufgrund ihrer vielen Gemeinsamkeiten nicht nur aus didaktischer Sicht großen Sinn; die Parallelen zwischen diesen und anderen komplementären Kata zu erkennen führt uns schließlich auch zu einem tieferen Verständnis des Wesens dieser Kata.

Also, stellt euch für Freitag nochmal auf die oben genannten Kata (und eine Liegestütz-Session) ein ;-)

Oss